Kinder und Soziale Medien

Kinder und soziale Medien

Soziale Medien bieten die Chance, sich kreativ auszudrücken. Ihnen wohnen allerdings auch Risiken inne – gerade wenn sie von Kindern genutzt werden. So schützen Eltern ihren Nachwuchs.

Herzlich willkommen im virtuellen Hochglanz-Kosmos – die Welt der Influencerinnen und Influencer ist perfekt, aber wenig echt. Und Kinder müssen erst lernen, wie sie mit Instagram, TikTok und Co. umzugehen haben. Dabei sollten die Eltern helfen.

Zwischen vier und fünf Milliarden Menschen nutzen soziale Netzwerke. Die Hälfte der Weltbevölkerung also. Besonders stark fällt das Nutzungsverhalten bei Kindern, Jugendlichen und jungen Erwachsenen aus – obwohl Depressionen, Essstörungen, ein allgemein schlechtes Befinden und Stress mitunter mit den sozialen Medien in Zusammenhang stehen können. Bewiesen ist das aber nicht.

Junge nimmt Video in seinem Zimmer auf
Emotionale Belastung durch Soziale Medien

Eine Frage der Beurteilung

Konsens scheint in dem Punkt zu herrschen, dass mentale Probleme nicht aus der Dauer der Social-Media-Nutzung resultieren – vielmehr sei entscheidend, wer konsumiert und wie die Inhalte gedanklich verarbeitet werden. Adrian Meier, Juniorprofessor für Kommunikationswissenschaft an der Friedrich-Alexander-Universität Erlangen-Nürnberg, benennt gegenüber dem Mitteldeutschen Rundfunk vier größere Gefahren beim Umgang mit sozialen Medien:

1. Sozialer Vergleich:
Selbst dann, wenn Kinder wissen, dass Fotos bearbeitet wurden, neigen sie dazu, sich mit unrealistischen Körperdarstellungen zu vergleichen. Das wirke sich negativ auf Selbstwahrnehmung und Selbstwertgefühl aus.

2. Sozialer Aus- oder Einschluss:
Die „Fear of missing out“, also die Angst, etwas zu verpassen, sowie Phänomene wie Cybermobbing können mentale Probleme begünstigen.

3. Unkontrolliertes und wenig selbst reguliertes Nutzungsverhalten:
Dadurch würden wichtigere Aufgaben vernachlässigt, es käme zu Zielkonflikten und daraus resultiere auch die Nähe zum Begriff der „Sucht“.

4. Schlafprobleme:
Die abendliche Social-Media-Nutzung könne Gedanken auslösen, wodurch das Zur-Ruhe-Kommen vor dem Schlafengehen zu kurz komme.

Weder Schwarz noch Weiß

Es gibt allerdings nicht nur Schattenseiten – Chancen und Risiken liegen nah beieinander. Vorteilhaft ist unter anderem, dass soziale Netzwerke Kindern die Möglichkeit bieten, sich zu informieren, sich mit weit entfernt wohnenden Verwandten und Freundinnen und Freunden auszutauschen und Kreativität zu entwickeln. 

Das Deutsche Kinderhilfswerk schreibt dazu: „Das Erstellen und Teilen von Fotos und Videos muss nicht immer ausschließlich risikobehaftet sein. Mithilfe von Bildern können Kinder und Jugendliche sich selbst und ihre Interessen kreativ ausdrücken. Wenn Sie Ihr Kind dabei begleiten, kann das sogar das Selbstbewusstsein stärken“. Die Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung gibt darüber hinaus an, dass soziale Medien dazu imstande sind, auf spielerische Art Wissen zu vermitteln.

Wichtig ist, dass Sie selbst am Ball bleiben, die sozialen Netzwerke kennen und mit Ihrem Kind über Gefahren, Risiken und Eindrücke sprechen. Aufklärung ist unersetzlich! Ebenso sollte vorab definiert werden, was gepostet werden darf und was nicht.

Offene Kommunikation: reden, Kreativität loben etc

Sicher surfen im digitalen Meer

Unter schau-hin.info hat die Initiative des Bundesministeriums für Familie, Senioren, Frauen und Jugend, der beiden öffentlich-rechtlichen Sender Das Erste und ZDF sowie der Krankenkasse AOK zahlreiche Informationen zum richtigen und sicheren Umgang mit sozialen Netzwerken zusammengestellt, die insbesondere für Eltern relevant sind:

Instagram

Zunächst sollte das Instagram-Profil gemeinsam eingerichtet werden. Im Bereich „Profil bearbeiten“ kann das Profil „privat“ gestellt werden, was bei jungen Nutzerinnen und Nutzern empfehlenswert ist. Neue Abonnentenanfragen müssen dadurch zunächst bestätigt werden, erst danach sind Videos, Bilder und Stories zugänglich.

Ein weiteres nützliches Tool ist die „Elternaufsicht“. Damit können Eltern die Nutzung ihres Kindes begleiten: Sie werden bei neuen Followerinnen und Followern sowie gemeldeten Profilen benachrichtigt, können Zeitlimits und Pausen festlegen. Private Nachrichten und der Suchverlauf sind allerdings nicht einsehbar und das Konto des Nachwuchses kann auch nicht gelöscht werden. Weitere Informationen finden Sie hier.

TikTok

Nützlich ist hier der Kommentarfilter: Kommentare werden nicht direkt veröffentlicht, sondern sie müssen zuerst manuell freigegeben werden. Inzwischen ist die Funktion der Direktnachrichten für unter 16-Jährige gesperrt und auch Interaktionsmöglichkeiten wie die „Stitch“- oder „Duett“-Funktion. Seit 2023 ist bei minderjährigen Nutzerinnen und Nutzern darüber hinaus ein Bildschirmzeitlimit von 60 Minuten am Tag voreingestellt. Empfehlenswert ist für Eltern weiterhin der „Begleitete Modus” – die Nutzungszeit wird vorab definiert und kann nach Ablauf nur vom Handy der Eltern erhöht werden. Zusätzliche Tipps gibt es hier

Youtube

Damit Kinder nicht mit Verschwörungstheorien, versteckter Werbung und anderen risikobehafteten Inhalten in Kontakt kommen, gibt es für Vier- bis Zwölfjährige „YouTube Kids“, ab zwölf können Sie die „Elternaufsicht“ verwenden, wodurch Inhalte für Kinder zwischen neun und 13 bereitgestellt werden. Sinnvoll für Jugendliche ist der eingeschränkte Modus. Dieser lässt weitestgehend freie Hand, sperrt aber anstößige Inhalte. Für weitere Hinweise klicken Sie hier.

Natürlich kreisen im Social-Media-Kosmos noch weitere Netzwerke; z. B. Discord, Twitch, Snapchat, Pinterest, X, BeReal oder Facebook. Eine Übersicht mit weiterführenden Links bietet beispielsweise ins-netz-gehen.info.

Ihr Kontakt zu uns.

Service-Hotline+49 211 5065 45520

montags bis freitags von 8:00 bis 20:00 Uhr und samstags von 9:00 bis 13:00 Uhr


E-Mail-Kontakt

BLZ 32050000
BIC SPKRDE33XXX

Sie verlassen jetzt unsere Webseite

Dieser Link führt Sie zu einer Webseite, für deren Inhalt wir nicht verantwortlich sind.